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BREMISSIMA | September-Oktober 2015

bremissima 3333Love Story s ist nie zu spät, sagt man: Nie zu spät für ein neues Hobby, nie zu spät, auf Reisen zu gehen. Und es ist nie zu spät für einen neuen, ganz be- sonderen Menschen im Leben. Wer das nicht glaubt, sollte Wilma Sievers und Richard Löffler kennenlernen. Sie, 82 Jahre, ist eine ganz bezau- bernde Dame, und er mit seinen 84 Jahren im echten Wortsinne ein rüstiger Rentner – und beide sind so lieb und fröhlich, dass man gar nicht anders kann, als sie auf der Stelle ins Herz zu schließen. Vor elf Jahren haben sie sich ken- nengelernt. Im Café „Rogge Dünsen“ in Harps- tedt laufen sie sich das erste Mal über den Weg. „Wir sind uns nachmittags dort begegnet“, er- zählt Richard Löffler. „Nach dem Kaffee waren wir spontan noch im Wald spazieren und haben dann sogar abends im Golfclub gegessen.“ Bei- den war sofort klar: Wir sehen uns wieder. „Wir haben uns einfach von Anfang an sehr gut ver- standen. Telefonnummern haben wir natürlich auch ausgetauscht, damit wir dann weiterhin Kontakt haben können. Also, viel telefoniert haben wir – und uns so oft es ging, verabredet“, sagen sie schmunzelnd. Familienbande Vor ihrer gemeinsamen Zeit teilten sowohl Ri- chard Löffler als auch Wilma Sievers das Leben mit jeweils anderen Partnern. „54 Jahre war ich mit meiner Frau verheiratet, bevor sie vor zwölf Jahren verstorben ist. Genau wie Wilmas Mann hatte sie Krebs.“ „Nur dass er nun bereits seit 25 Jahren tot ist“, ergänzt Wilma Sievers. „Wir wa- ren 33 Jahre verheiratet, haben in Okel bei Syke einen Bauernhof zusammen gehabt. Da lebe ich auch immer noch mit einem meiner Söhne und seiner Familie. Zwei Söhne habe ich mit meinem Mann, der älteste ist 60 Jahre alt!“, er- zählt sie stolz und zeigt mir ein Foto des Hofes. „Das machen heutzutage ja auch nicht mehr so viele, sich mit den Eltern oder Schwiegereltern ein Zuhause zu teilen. Aber wir kommen sehr gut zurecht, und meine Schwiegertochter un- terstützt mich wirklich toll.“ Überhaupt wird Familienbande bei beiden groß geschrieben. Richard Löffler hat aus seiner Ehe fünf Kinder und inzwischen elf Enkel, fast alle leben in sei- ner näheren Umgebung: „Ja, wenn der eine hier hustet, wissen gleich alle rundum Bescheid“, sagt er trocken und bringt mich zum Lachen. Heute ist aus zwei großen Familien eine noch größere geworden – und untereinander verste- hen sich alle wunderbar, auch familienübergrei- fend, wie mir verraten wird. Die Reaktionen bei- der Familien auf das Kennenlernen von Wilma Sievers und Richard Löffler waren dabei von Anfang an durchweg positiv: „Sie haben sich alle für uns gefreut“, erinnert sich Richard Löffler. „Wissen Sie, alleine ist man schon ein bisschen traurig. Auch wenn eine große Familie hinter einem steht, ist es doch etwas einsam ohne Part- ner oder Partnerin. Mir war es aber sehr wichtig damals, nach dem Tod meiner Frau ein Trau- erjahr einzuhalten. Wie oft habe ich gesehen, dass die Frau stirbt und der Mann hatte drei Wochen später eine Neue. Das finde ich nicht in Ordnung.“ Wilma Sievers war sogar 14 Jahre al- leine: „Es tut wirklich gut, wieder jemanden im Leben zu haben, mit dem man vieles gemeinsam hat und noch immer spannende Dinge erleben kann“, sagt sie. Das bedeutet keinesfalls, dass die verstorbenen Partner vergessen werden, im Gegenteil. Die Vergangenheit gehört dazu – wie ihre früheren Leben ausgesehen haben, wis- sen die beiden selbstverständlich voneinander. „Mein Mann und ich hatten ja gemeinsam den Hof, haben viel gearbeitet. An Urlaub war kaum zu denken, während unserer Ehe waren wir nur drei Mal zusammen auf Reisen“, erinnert sich Wilma Sievers. Ähnlich war es bei Richard Löff- ler: „Meine Frau und ich waren auch nicht oft weg, manchmal im Harz.“ Gemeinsame Hobbys, gemeinsame Freunde, tolle Erlebnisse Das Reisen holen die beiden nun nach: „Wir reisen oft, waren Weihnachten in Braunlage, zusammen auf Amrum und in Südtirol! Für dieses Jahr müssten wir eigentlich bald mal wie- der eine Reise planen. Nach Cuxhaven wollen cynthia hoedoro/ Lars-hendrik vogel S E

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