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BREMISSIMA | Juli-August 2015

bremissima 19 S ie wird mit 12 Jahren in Brasilien von einem Model- Scout entdeckt, feiert zwei Jahre später ihren ersten Durchbruch mit einem Job für einen Modekatalog, be- zieht als 16-Jährige eine Model-WG in São Paolo und ist ständig unterwegs für Laufstegjobs und Shootings – das Leben der erst 19-jährigen Gabriela Fri- cke ist spannend, turbulent, verrückt. Und trotzdem ist die lebenslustige Brasilianerin nun in Bremen. Oder ge- rade deshalb? Denn wie kommt ein er- folgreiches Model dazu, brasilianische Sonne gegen norddeutsche Kühle ein- zutauschen? „Ich liebe Deutschland! Es war immer mein Traum, hier zu leben“, lacht Gabriela. „Mein Vater ist schließ- lich Bremer. Seine Firma hat ihn damals nach Brasilien geschickt, in den Nord- osten, nach Recife. Er hat meine Mut- ter kennengelernt und ist einfach dort geblieben.“ Chaos vs. Struktur Gabriela und ihr Bruder sind daher oft in Deutschland: Sie mag es in die- sem Land, genießt das sichere Gefühl, dass sie hier hat. „Es ist so, als könnte mir gar nichts passieren. Abends in Brasilien ist es an vielen Orten nicht besonders sicher. Das ist hier anders. Und in Deutschland habe ich viel bes- sere Chancen auf eine gute Ausbildung oder sogar ein Studium“, erzählt sie. „In Brasilien zu leben, ist fürchterlich cha- otisch! Natürlich auch schön, aber eher etwas für einen tollen Urlaub. Deutsch- land dagegen ist schön strukturiert, für mich ist das perfekt!“ Als Model in São Paolo Gabriela hat in Brasilien ein besonders aufregendes und hektisches Leben: Ein Model-Scout entdeckt die 12-jährige Gabriela auf der Straße, mit 14 Jahren gewinnt sie ein Casting für ein Katalog- Shooting. Als Model hetzt sie von ei- nem Job zum nächsten, zieht sogar zwei Jahre nach diesem ersten großen Shoo- ting alleine nach São Paolo, um dort zu arbeiten. „Meine Agentur hat mich für eine Model-WG vorgeschlagen und ich wur- de genommen. Die Chance konnte ich mir ja nicht entgehen lassen, dachte ich. Deshalb bin ich dann tatsächlich von Zuhause ausgezogen. Es war aber wahrscheinlich doch etwas zu früh, um sich alleine in einem Model-Alltag zu- rechtzufinden“, erzählt Gabriela. Und: Sie vermisst ihre Familie, kommt außer- dem nicht gut damit zurecht, dass ande- re Menschen sie immer im Blick haben, als Konkurrentin betrachten und nur darauf warten, dass Fehler in der Öf- fentlichkeit Risse in ihrem makellosen Image verursachen. „Alle beobachten dich. Man rennt von einem Shooting zur nächsten Fashion-Show, dazu im- mer wieder diese Partys. Außerdem gab es bei Vertragsabschlüssen oft Verzöge- rungen und andere Probleme, weil ich schließlich auch noch gar nicht volljäh- rig war.“ cynthia hoedoro / Ina Seyer, cynthia hoedoro, FR Hautnah S

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