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BREMISSIMA | Mai-Juni 2015

28 bremissima E s gibt Paare, denen sieht man die lange Zeit miteinander an, weil sie etwas Gleich- gültiges an sich haben. Und es gibt Paare wie Marie-Claire und Tors- ten. Ein Blick auf sie macht klar: Hier herrscht kein Desinteresse. Sie strahlen ein leises, wunderbares, unaufdringli- ches Glück aus. Etwas mehr als 14,5 Jah- re kennen sie sich nun bereits. Obwohl – so ganz richtig ist das nicht. Torsten kennt Marie-Claire schon so lange, Sie ihn wiederum erst seit ziemlich genau 14 Jahren. Sieben Monate nach dem ersten Blick gibt sich Torsten endlich einen Ruck: Am 8. März 2001 spricht er sie an. Und lässt sie nicht mehr los. „Sie stand einfach auf und ging“ „Ich habe Marie-Claire schon im Au- gust 2000 wahrgenommen, im Uni-Bad, während unseres Studiums. Wir haben sogar kurz miteinander gesprochen, aber beachtet hat sie mich überhaupt nicht“, erzählt Torsten. „Ich war ein- fach nicht auf der Suche“, schmunzelt Marie-Claire. „Es war wirklich nicht böse gemeint.“ So vergehen noch meh- rere Monate – auch wenn ihm Untätig- keit garantiert nicht vorgeworfen wer- den kann: Einmal setzt er sich sogar in der Kantine beim Essen neben sie. Und – sie steht einfach auf und geht. Nun soll es Menschen geben, die dann frus- triert aufgegeben. Nicht so Torsten. Er ist weiterhin neugierig, fragt gemeinsa- me Bekannte aus, möchte Marie-Claire endlich kennenlernen. Bei einer Hoch- schulparty am 8. März 2001 meldet er sich für den Tresendienst – Pech nur, dass seine heimliche Liebe gar kei- nen Alkohol mag und sich den ganzen Abend nicht an der Bar blicken lässt. „Ich habe mich an meine Apfelschor- le geklammert, und die habe ich mir auch noch meistens mitbringen lassen“, sagt Marie-Claire und lacht herzhaft. „Aber am Ende stand ich doch einmal am Tresen – und da sprudelte es aus ihm heraus: Er werde jetzt mit mir tanzen gehen! Dabei hat er meine Hand nicht mehr losgelassen – damit ich nicht wie- der einfach verschwinde.“ Bei der Erin- nerung daran lächeln jetzt beide. Cynthia Hoedoro / Irene Neumann

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