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BREMISSIMA | März-April 2015

57Herzenssache bremissima S lich, das finde ich an dieser Wohngruppe besonders schön“, sagt Patrick Harms. Die eine Hälfte der Woche lebt er bei sei- ner Familie und seinen eigenen Kindern, die andere Hälfte mit den Kindern in der Koenenkampstraße. Es bedarf viel Geduld & Einfühlungsvermögen Als er vor zehn Jahren zu Alten Eichen kam, wollte er eigent- lich nur vier Jahre bleiben. Er war, seit er mit 18 sein Talent für die Jugendarbeit entdeckte, viel gereist - hatte in Einrich- tungen in Freiburg, Kiel und Schweden gearbeitet. Nach Bre- men kam er eher durch Zufall. Doch er ist hier geblieben. Erst lebte er acht Jahre dauerhaft in der Koenenkampstraße, dann wurde es, mit eigener Familie, zu eng. Er hat inzwischen viel miterlebt, weiß, was alles vorfallen muss, damit die Kinder vom Jugendamt einer Wohngruppe zugeordnet werden kön- nen. „Für viele kleine Kinder ist es besonders heftig, von ihren Eltern getrennt zu sein, egal, wie sie es vorher zu Hause hat- ten“, erklärt er. Dann bedarf es viel Geduld und Einfühlungs- vermögen, die Pro- bleme lassen sich nicht innerhalb von ein paar Stunden lösen. „Wir sind ein- fach herzlich, offen und sehr ehrlich. Ich versuche da zu sein, ohne Anforderungen zu stellen und lang- sam eine Beziehung aufzubauen“, sagt Patrick Harms wei- ter. Irgendwann haben dann auch die Kleinsten keine Angst mehr, fassen Vertrauen, merken, dass es ihnen besser geht und können anfangen, ihre Erlebnisse zu verarbeiten. „Es gibt ei- gentlich kein Problem, was man nicht lösen kann“, so Harms. „Die Kinder kommen ohne Perspektive hierher und müssen begleitet werden, um einen Weg für sich zu finden, glücklich zu sein.“ Gespräche mit den Eltern stehen im Fokus Parallel zu der Arbeit mit den Kindern, spricht Patrick Harms auch mit den Eltern und versucht auch dort die Probleme so zu lösen, dass die Kinder wieder nach Hause können. Viele be- suchen ihre Eltern am Wochenende, es gibt aber leider auch Fälle, in denen die Kinder ihre Eltern nur sehr selten und un- ter Aufsicht sehen können. Ziel ist es trotzdem immer, Kinder und Eltern auf ein harmonisches Zusammenleben vorzube- reiten. „Manchmal ist es leider nicht sinnvoll, dass die Kinder zurück zu ihren Eltern gehen, dann dürfen sie hier so lange bleiben, wie

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