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BREMISSIMA Magazin September-Oktober 2016

65 bremissima 65 Fashion Backstage LARA PACKHEISER I m Juli war es also soweit! Ich hatte meinen ersten inter- nationalen Job und das auch noch direkt in Paris. Wer träumt nicht davon? Einmal in Paris ausstellen, mit der eigenen Kunst begeistern. Nun war es soweit, ein erster kleiner Traum wurde wahr. Es ging also los zum Flughafen. Scheren, Origami, Kleber, etwas zum Anziehen! Alles eingepackt. Diesmal nicht alleine, sondern meinen Assistenten auch mit im Gepäck, natür- lich nur sprichwörtlich. Wer ist eigentlich mein Assistent? Manchmal nenne ich ihn meinen asi- atischen Knecht, aber das ist natürlich nur ein kleiner ironischer Scherz, weil ich die Ironie liebe. Also, mein Assis- tent heißt Duke, ist Asiate und damit also prädestiniert, gerade zu auserko- ren, um Papier zu bearbeiten. Woher kommt denn Origami? Genau, eine alte Papierkunst aus China und Japan. Duke hat es also quasi erfunden, wenn aber vielleicht auch nur unterbewusst. Wir haben uns vor ungefähr einem Jahr kennengelernt. Unsere zahlreichen Ge- spräche über die Gesellschaft und deren Vorurteile, brachten uns auf die Idee, einen gemeinsamen Youtube Channel gegen Vorurteile zu entwickeln. Unter dem Titel „Duke and Lära“ könnt ihr nun also ganz neu alles rund um unsere Themen und meine Arbeit als Künstle- rin verfolgen. Es ist etwas anderes als Texte zu schreiben und anfangs immer eine Überwindung. Die Dinge sind nämlich nicht immer, wie sie scheinen und das Internet wird wohl die Zu- kunft. Sehr wahrscheinlich trifft man nicht jedermanns Geschmack, aber das ist egal, denn das Wichtige ist die Mes- sage dahinter. Die Message, dass wir irgendwo alle gleich sind und es ein- fach keine Stereotypen oder Schubla- den gibt, in die man jemanden stecken kann. Das wird viel zu häufig vergessen! In den Videos gibt es vieles zu sehen. Zum Beispiel auch ein Video aus Paris, mit allem, was wir dort so erlebt haben und natürlich auch der Mitschnitt vom künstlerischen Aufbau. Paris war wirklich eine Wucht. Der Aufbau fand direkt bei der Playtime Paris statt. Eine Kindermodenmesse mitten im Parc Floral de Paris. Es war traumhaft und anstrengend zugleich. Für solch einen Aufbau hat man gerade mal 10 Stunden Zeit. Das hört sich jetzt erst mal nach viel an, ist es aber nicht. Wir haben es zu zweit gerade mal so geschafft, mit einer wahnsinnig langen fünfminütigen Pause… Ja, mein Gehirn war reichlich unterver- sorgt und das hielt auch noch ein paar Stunden so an. Dann ging es los, Paris erkunden. Louvre und die Mona Lisa, Triumphbogen, Avenue des Champs- Élysées, Eiffelturm, Moulin Rouge, Montmartre, Sacré-Cœur, und so wei- ter und so weiter! Ich war platt und Duke auch. Wir konnten nicht mehr. Der Schrittmesser zählte am Ende des sechstägigen Parisaufenthalts ungefähr 80 Kilometer. Irgendwann vegetierte ich nur noch vor mich hin. Wie in einer Stadtwüste auf der Suche nach Essen und Trinken. So viele neue Eindrücke, das war schon etwas Außergewöhnli- ches im Vergleich zu meinen letzten Jobs. Paris war aufregend, neu, riesig, im EM-Fieber und voll mit Touristen. An Mein erster Inter- nationaler Job Die Bremerin Lara Packheiser ist erfolgreiche Illustratorin, Mode- und Set- Designerin. Mehr auf www.larapackheiser.de jeder Ecke konnte man 1000 Eiffeltür- me in jeglichen Größen kaufen. Es war wie eine schleichende Hypnose. Irgend- wann sah man keinen Ausweg mehr und musste einen kleinen Eiffelturm kaufen. Warum jetzt genau? Weil man es musste. So neigte sich dann der spannende Aus- flug dem Ende und wir flogen wieder nach Hause. Leider ein kleiner Zwi- schenstopp an der Handgepäckkon- trolle. Ich hörte nur noch „Scissors! SCISSORS!“, und da dämmerte es mir langsam! Ich wurde rausgewinkt. Ich hatte doch tatsächlich alle Scheren und das riesige Tape vergessen, in den Koffer zu tun. Na toll!!! Das Personal guckte mich nur noch skeptisch an und fragte sich wohl: „Was will die große Blondi- ne mit drei Scheren und einem riesigen Panzertape?!“ Gut, ja, lassen wir das mal. Das war`s dann leider für mei- ne treuen Begleiter der letzten Jahre. Tschüss meine lieben Scheren, ihr wer- det mir fehlen!

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