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BREMISSIMA Magazin | Mai-Juni 2016

42 Denn die Grundidee von „Herzen gegen Schmerzen“ ist, dass jede Brustkrebspa- tientin unmittelbar nach der Operati- on ein Kissen bekommen haben soll, und zwar kostenlos. Die Kissen liegen bequem in der Achselhöhle, wo sie ei- ner eventuellen Schwellung entgegen- wirken können und helfen, den Wund- schmerz zu lindern. Sie erleichtern das Liegen und geben Schutz bei plötzli- chen Bewegungen oder Stößen, bei- spielsweise beim Husten oder vor dem Druck des Gurtes beim Autofahren. Sie sind ausschließlich aus fröhlichen, bun- ten Farben gearbeitet und sollen auch ein wenig Trost in der schweren Zeit spenden. Übergeben werden die Kissen vom Krankenhauspersonal zusammen mit einem liebevollen Schreiben der „Herzen gegen Schmerzen“-Frauen. „Meist begleiten die Kissen die Brust- krebspatientinnen durch die ganze Krankheits- und Rekonvaleszenzpha- se, und auch für deren Kinder nähen wir gerne kleine Kissen aus demselben Stoff, damit sie ihrer Mutter ganz nah sein können. Aber sie sind auch eine Erinnerung an eine fordernde, über- standene Lebensphase“, erklärt Monika Lietz. Jenny Bardenhagen fügt noch an: „Die Kissen werden immer kostenlos abgegeben, sie sind ein Geschenk, ein Symbol für Herzlichkeit und Mensch- lichkeit, für Hoffnung und Zuversicht und sollen den betroffenen Frauen zei- gen ‚Du bist nicht allein’.“ Herzen kommen nach Bremen Monika Lietz, die langjährige Lymph- therapeutin, war bei einem Kongress in Freiburg auf die Kissen aufmerksam geworden. Sie nahm eines davon mit und ließ sich erklären, was es damit auf sich hat. Jenny Bardenhagen, die Sport- wissenschaftlerin, betrieb damals ein Fitnessstudio für Frauen, in dem Monika Lietz trainierte. Diese berichtete begeistert von den Herzen und fragte Jenny Bardenhagen, ob sie mitmachen würde. Das war vor sechs Jahren, und seit da- mals gibt es die umtriebige Gruppe, zunächst mit eben nur zwei Mitgliedern. Durch ihren Beruf hatte Monika Lietz Kontakt zum Brust- krebszentrum im St. Joseph- Stift, wo sie zunächst recherchierte, wie groß denn ein Bedarf an Kissen ist. Dort war man begeistert von der Idee: „Alle Beschäftigten im St. Joseph-Stift, Ärzte, Schwestern, Pfleger, unterstüt- zen unser Projekt von Herzen. Wir bekommen viel positives Feedback, unsere ehrenamtliche Tätigkeit wird sehr geschätzt“, erzählt Jenny Barden- hagen. „Heute beliefern wir die beiden Brustkrebszentren St. Joseph-Stift und Klinikum Links der Weser regelmäßig, und sollten weitere Kliniken Interesse haben, dann würden wir uns freuen“, betont Monika Lietz. „Herzen gegen Schmerzen“ Nach sechs Jahren besteht die Gruppe um Monika Lietz und Jenny Bardenha- gen noch aus Sarah Werner und einem festen Herzensteam von ungefähr sie- ben Frauen, die sich in unregelmäßigen Abständen zum Nähen und Stopfen von Kissen treffen. Immer wieder kommen Frauen dazu, die ein oder ein paar Mal mithelfen, alle sind willkommen. Jede kann die Intensität ihres ehrenamtli- chen Engagements selbst bestimmen. Kommuniziert wird über Internet und Facebook, wo immer aktuelle Neuig- keiten und alle Termine gepostet wer- den. Dazu kommen die Aktionstage, wie beispielsweise der Leester Früh- lingsmarkt, wo jeder mitmachen kann. Als Belastung, auch wegen der Thema- tik, empfinden die beiden Frauen ihr ehrenamtliches Engagement nicht. Mo- nika Lietz erklärt: „Durch meine beruf- liche Tätigkeit kenne ich die Folgen der Brustkrebstherapie und sie schrecken mich nicht – mit unseren Herzen be- schäftigen wir uns ja mit dem positiven Aspekt, dass wir helfen können!“ Und Jenny Bardenhagen fügt noch an: „Es ist nicht belastend, auch wenn man sich als Frau natürlich in einem gewissen Rahmen identifiziert. Zudem ist unser direkter Kontakt ziemlich einschränkt, und wenn wir ihn haben, dann ist er außerordentlich positiv.“ Ihr ehrenamt- licher Einsatz bedeutet den engagierten Frauen viel, Jenny Bardenhagen betont: „Natürlich ist es Arbeit, und ohne die Unterstützung unserer Familien würde es auch nicht funktionieren, aber es ist ein echtes Herzensprojekt und wir be- kommen tolles Feedback, das uns im- mer wieder bestärkt, weiterzumachen!“ Und Monika Lietz ergänzt: „Mir gefällt besonders die persönliche Ansprache an die Patientinnen, die merken, dass jemand Wildfremdes an sie und ihre schwierige Situation denkt. Denn wenn es einem selbst gut geht, ist es doch schön, wenn man etwas zurückgeben kann!“ Und gibt es ein schönstes Erleb- nis in den sechs Jahren ihres Engage- ments? Monika Lietz lächelt: „Es gibt nicht ein schönstes Erlebnis, sondern immer wieder das schöne Feedback, dass die Frauen sich gefreut haben, dass wir ein wenig helfen konnten!“ Und Jenny Bardenhagen fügt noch hinzu: „Es ist so eine tolle Sache, immer wie- der aufs Neue!“ Aktionstage der „Herzen gegen Schmerzen“ Bremen: 25. Mai 2016, 8.00 bis 20.00 Uhr Jona-Gemeinde Bremen Eislebener Straße 56 16. - 18. September 2016 HanseLife/KreativZeit Bremen Messe Bremen/Halle 7 11.-12. November 2016 Hobbykünstlermarkt in der KGS Weyhe-Leeste Alle Termine und Infor- mationen von und über die Bremen-Gruppe von „Herzen gegen Schmerzen“ gibt es auch unter herzen-bremen. blogspot.de oder facebook.com/Herzengegen Schmerzen Bremen/ und Telefon 0421-82 99 92 (Monika Lietz). und Telefon 0421-829992

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