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BREMISSIMA | Januar-Februar 2016

18 bremissima behaupten, ein Generationsgefühl zusammenzufassen. Meine Themen mögen vielleicht allgemeingültig sein, handeln aber in allererster Linie von mir“, antwortet sie mir. Aus Gedanken werden Worte, werden Texte „Am besten und schönsten kann ich über mich selbst schreiben, so lerne ich mich auch besser kennen. Und wenn es dann klappt, fällt es mir nicht schwer.“ Von der Idee bis zum Schreiben – wie können wir uns die Entwicklung ei- nes Textes vorstellen? Saust beim Spa- zierengehen eine Idee durch den Kopf, die schnell im Notizbuch festgehalten und aus der dann zu Hause ein Text wird? „Ja, das ist schon eine ganz gute Beschreibung“, lacht Julia Engelmann. „Meistens muss dann mit dem Handy die weniger romantische Variante eines Notizbuchs herhalten, oder ich schrei- be mir eine E-Mail mit diesem Gedan- ken. Manchmal geht es dann schneller, manchmal dauert es eben länger, bis eine Geschichte reift. Es steckt aber im- mer viel Arbeit darin, selbst wenn das Schreiben an sich routinierter wird.“ Inspiriert wird sie dabei nicht unbe- dingt nur von anderen Menschen, son- dern auch von bestimmten Situationen – Situationen, in denen Dinge nicht ge- sagt wurden, die man hätte sagen wol- len. „Und Musik!“, ergänzt sie lebhaft. „Musik ist mir wichtig, ich höre immer Musik beim Schreiben. Ich mag schö- ne Musik mit guten Texten, aber auch Lieder, bei denen ich gar nicht verstehe, was gesungen wird, weil ich die Spra- che nicht spreche. Die Gefühle werden ja sowohl über den Text als auch über die Melodie transportiert.“ „Bergsteigen ist die beste Metapher dafür, Hürden zu überwinden“ Ob es Erlebnisse in den letzten beiden Jahren gibt, die Julia Engelmann auf keinen Fall missen möchte, frage ich. „Die Tour mit Tim Bendzko war schon großartig. Ich bin als Support mit ihm auf Tour gegangen, das war krass, vor 9000 Leuten aufzutreten. Talkshows haben auch immer Spaß gemacht. Und es war ziemlich cool, zur Buchmesse zu gehen und meine Bücher vorzustellen“, strahlt sie. „Einer der Top-Momente hat jetzt nicht unbedingt etwas mit dem Job zu tun: Mit meinem Bruder bin ich auf Hawaii auf einen Berg geklettert – der war ziemlich hoch und ziemlich steil. Das war eine spontane Aktion: Ich hatte ein Kleid an, so gut vorbereitet war ich. Ich dachte halt, es sei ein Spa- ziergang. Aber der endete weit oben auf dem Berg.“ Inspirierend ist so eine Berg- tour doch aber bestimmt auf jeden Fall? „Ja, klar! Ich finde, einen Berg zu besteigen ist die beste Metapher dafür, Hürden zu überwinden. Ich hätte vorher nicht gedacht, dass ich so etwas kann. Wir können alle viel mehr, als dass, was wir uns zutrauen. Wir sollten einfach mal machen!“ Und Julia Engelmann will alles machen: Romane schreiben, Dreh- bücher, Musikalben. „Je kreativer ich gerade bin, desto kreativer werde ich, verstehst Du? Wie in einem Flow. Alles ist ergebnisoffen, was die Form angeht, wenn es kein Drehbuch oder kein Roman wird, dann eben etwas Anderes. Und das Beste: Es gibt nichts, das ich machen muss, nur vieles, das ich mache möchte. Es ist einfach ein Glücksmoment gerade!“ Ein schönes Schlusswort, bevor es jetzt zum Cover- Shooting geht. Und ja, ihr spürbarer Tatendrang steckt tatsächlich ein bisschen an – mal sehen, wie lange es dauert,bisicheinfachmalmache.Allein für diesen schönen Motivationskick hat es sich unser Treffen gelohnt. Julia Engelmann sammelte erste Schauspielerfahrungen am Jugend- theater. Zwischen 2006 und 2010 stand sie in mehreren Theaterstücken am Theater Bremen auf der Bühne. Von 2010 bis 2012 spielte sie in der RTL- Soap „Alles was zählt“ die Rolle der Eis- hockeyspielerin Franziska Steinkamp. 2010 gewann Engelmann zweimal nach- einander das Bremer Slammer-Filet und slammte infolge-dessen beim Kunst- und Musikfestival MS Dockville. 2011 vertrat sie das Slammer-Filet bei den Niedersächsisch-Bremischen Landes- meisterschaften in Hannover.

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