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BREMISSIMA Magazin | November-Dezember 2015

bremissima 51Küchenglück S S echs Stühle. Das ist alles. Mehr Sitzplätze bietet das kleine englische Café „White Rabbit“ im Hulsberg-Viertel seinen Besuchern nicht – und erzeugt damit Wohnzimmeratmo- sphäre. Ein Tea-Room für die kleine Kaffeerunde, für eine ganz private Tee-Party mit Freunden. Leckere, selbst gebackene Küchlein bietet In- haberin Anett Noster noch dazu. Es ist ein lauschiges Örtchen, dieses „White Rabbit“. Anett Noster hat das Café nach Vorbild der englischen Tea- Rooms gestaltet und den ehemaligen Obst- und Gemüseladen in Eigenarbeit in einen hübschen Raum mit angren- zender Backwerkstatt verwandelt. In dieser verbringt die 38-Jährige viel Zeit. Denn neben den kleinen Küchlein für ihren Tea-Room backt die Autodidak- tin Torten mit feinen Verzierungen in Auftragsarbeit für Hochzeiten, Ge- burtstage und andere Feste. Gelernt hat Anett Noster eigentlich etwas ganz anderes: Sie studierte Anglistik und Kulturwissenschaften in Bremen und England, arbeitete danach fünf Jahre lang bei Werbeagenturen. Die Arbeit am Schreibtisch, die Theorielastigkeit und auch die Arbeitsbedingungen zer- mürbten die gebürtige Mecklenburg- Vorpommerin aber und machten ihr die Entscheidung leicht, etwas ganz Neues zu wagen. „Ich habe überlegt, was mir eigentlich Spaß macht. Und gebacken und model- liert habe ich schon als Teenager immer gerne – und man soll schließlich das machen, was man schon in seiner Kind- heit gern getan hat“, sagt sie, um aber gleich hinzuzufügen: „Auf jeden Fall muss man solch ein Wagnis vorher tes- ten. Denn das hier hat nichts mehr mit dem zu tun, wie man zu Hause backt.“ Und Anett Noster testete gründlich, machte ein Praktikum bei einem Bre- mer Konditor und eins in einem Tea- Room in England. Als ihr nach langen Arbeitstagen in der Backstube und hin- term Tresen die Arbeit immer noch viel Freude bereitete und der Konditor ihr zudem Talent bescheinigte, ging sie auf die Suche für einen geeigneten Raum für ihren Tea-Room und wurde „Am Hulsberg“ fündig. Hinter der Hausnummer 111 grüßt nun die Queen winkend vom Regal, die Wände sind herrlich verschroben rosa kariert tapeziert und ein großer weißer Hase – Mitbringsel und Na- menspate aus England – rekelt sich auf dem Tresen. Die Möbel stammen aus einem Antiquariat und ein altes Bremer Sprossenfenster trennt das Café von Anett Nosters Arbeitsbereich in der Küche. „Bei so einem Projekt braucht man auf jeden Fall Freunde, die einen unterstützen. Sowohl moralisch, wenn es mal nicht so läuft, als auch physisch, zum Beispiel beim Renovieren“, sagt die Bremerin. Und auf ihre Freunde konnte die Jungunternehmerin zählen: Eine Freundin half in der Anfangszeit im Café aus und gab ihr so Starthilfe, Britisch inspiriert: Anett Noster serviert Cookies, Scones und englisches Short- bread im „White Rabbit“ . + Nora baron

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