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BREMISSIMA Magazin | November-Dezember 2015

bremissima 27 dass abends alle heil nach Hause gehen.“ Der Druck, wenn es um die Rettung eines Menschenlebens geht, ist sicher- lich sehr hoch. Wie geht sie damit um? „Wenn du zum Notfall fliegst, funktio- nierst du einfach. Natürlich bekommst du einige Dinge vom Unfallort mit, wie die Lage ist, wo wir landen können. Aber dann machst du deine Arbeit und konzentrierst dich darauf. Wenn es ein schwerer Unfall war, redet man im Team später auch miteinander darüber.“ Auch vom Arbeitgeber werden die Ret- ter nicht allein gelassen, sondern kön- nen mit ausgebildeten Peers der DRF Luftrettung über ihre Erlebnisse reden. Adriana macht zusätzlich viel Sport, „das reinigt den Kopf auch ganz gut“. Joggen, Fitnessstudio, Thaiboxen, am liebsten aber Windsurfen. „Du darfst fliegen, und du darfst auch noch Gutes dabei tun“ Wenn die Hubschrauberpilotin erzählt, merkt man, wie sehr sie ihren Beruf liebt, dass er für sie eine Berufung ist: „Du darfst fliegen, und du darfst auch noch Gutes dabei tun. Es ist das schöns- te Büro auf Erden da oben!“ Besondere Momente sind für sie, wenn es Rückmeldung von Menschen gibt, denen sie in einer Notsituation hel- fen konnte. Einer jungen Frau, die mit knapp 30 Jahren einen Schlaganfall hatte, hat sie vor fünf Jahren mit ihrem Einsatz das Leben gerettet. Sie meldete sich nach zwei Jahren, dass es ihr bes- ser geht und kommt auch jetzt noch re- gelmäßig die Bremer Station besuchen. Hierüber freuen sich die Retter: „Es ist schön zu sehen, dass es den Menschen wieder gut geht und sie sich freuen, wenn sie einen Hubschrauber sehen. Ab und zu bekommen wir auch Briefe von Menschen, denen wir geholfen haben. Und wenn man vielleicht mal ein Tief hat, baut so etwas sehr auf.“ Mit nur zwei Pilotinnen bei der DRF Luftrettung ist Adriana in einer Män- nerdomäne tätig. Für die Berufspilo- tenprüfung musste sie viel technisches Wissen mitbringen. Das große Ziel, das sie vor Augen hatte, half ihr neben Ma- the und Physik auch durch die weniger geliebte Elektrotechnik durch: „Wenn man was will, dann lernt man es auch.“ Nun wird es Zeit, den „Hubi“, wie er liebevoll genannt wird, startklar zu ma- chen. Hierfür zieht Adriana ihn mit ei- nem Gabelstapler auf seiner Plattform hinaus aufs Vorfeld des Flughafens zu seinem Start- und Landeplatz. Ich darf mit Leuchtweste ausgerüstet auf den Kufen des Hubschraubers mitfahren. Adriana führt die Vorflugkontrolle des Hubschraubers durch: Steuerstangen, Kabel, Schrauben, Lampen, Öl, mög- liche Lecks… All das überprüft die Pi- lotin bis zu zweimal täglich. Auch im Cockpit mit den unzähligen Anzeigen und Knöpfen ist alles in Ordnung. Im hinteren Teil haben Arzt und Rettung- sassistent bereits die medizinische Aus- stattung überprüft. 8 Uhr: Christoph Weser und seine Crew sind startklar. Das kleine Team geht zu- rück ins Büro, um zu frühstücken. Je- derzeit kann nun ein Alarm kommen: Und dann sind sie innerhalb von 2 Mi- nuten bei ihrem Hubschrauber und he- ben ab, um Menschenleben zu retten. Die 39-jährige Pilotin vor ihrem Hubschrauber auf sei- ner Basis am Bremer Flug- hafen mit Notarzt Dr. Klaus Wens und Rettungs- assistent Michael Schwarz

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