Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

BREMISSIMA | September-Oktober 2015

bremissima 55 Gwendolyn Schubert, Querflötistin und Musikpädagogin Aus Leidenschaft wird Beruf S Angepackt er leidenschaftlich Musik liebt, macht aus dieser Leidenschaft manchmal sogar seine Be- rufung: wird professioneller Musiker, lehrt anderen Men- schen Musik, steckt sie mit der Liebe zu ihr an. Ich bin absolut unmusikalisch, wenn es darum geht, selbst Musik zu machen, kann weder ein Instrument spielen noch Noten lesen, geschweige denn singen. Bis auf die Tatsache, dass ich Bach aus mir unerklärlichen Grün- den fantastisch finde, hatte ich also kei- nen wirklichen Zugang zur klassischen Musik, als Gwendolyn Schubert und ich uns in der Plantage 13 in Findorff verabreden. Im Gespräch mit ihr lerne ich, dass Musik für alle da ist und es sich lohnt, hinzuhören. Gwendolyn Schubert ist studierte Mu- sikvermittlerin und Instrumentalpäda- gogin und an der Querflöte ausgebildet. Und sie ist die Koordinatorin der „Mu- sikwerkstatt Bremen“ der Bremer Phil- harmoniker. Von den ersten musikalischen Schritten bis hin zur Koordi- nation der Musikwerkstatt Schon früh erkennen die Eltern, die bei- de gerne Gitarre und Blockflöte gespielt haben, das Musiktalent ihrer Tochter: Singend tanzt sie durchs Haus, hört mit Begeisterung Musik – und beginnt bald selbst mit der Blockflöte, mit elf Jahren nimmt sie zusätzlich Querflötenunter- richt. Während dieser Jahre bis zum Ab- itur festigt sich Gwendolyn Schuberts Wunsch, anderen ihre Leidenschaft nä- herzubringen. „Beim Üben bin ich bei mir selbst ange- kommen. Ich wollte nicht nur spielen, sondern dieses gute Gefühl auch ande- ren weitergeben“, sagt sie und strahlt. „In Essen habe ich sowohl Instrumen- talpädagogik studiert, als auch parallel dazu Flötenunterricht gegeben.“ Nach dem Studium wird sie an verschiedenen Musikschulen in Bremen-Nord Musik- lehrerin, bis sie schließlich eine Zeit lang als Aushilfsflötistin bei den Bre- mer Philharmonikern anfing. 2004 war es, als Gwendolyn Schubert hier zum ersten Mal mit der Musikvermittlung in Kontakt kommt. Zwei Jahre später gründete Marko Gartelmann in Kooperation mit dem Landesinstitut für Schule die Musik- werkstatt Bremen – und Gwendolyn Schubert rutscht nach und nach immer mehr in ihre neue Aufgabe hinein. In dieser Zeit qualifiziert sie sich weiter und schließt in Detmold den Studien- gang „Musikvermittlung/Konzertpäd- agogik“ ab. Seit 2007 ist sie nun für die Organisation der Musikwerkstatt ver- antwortlich: Waren es in den Anfangs- zeiten fünf Veranstaltungen im Monat, müssen heute bis zu 300 pro Spielzeit koordiniert werden. Zwei schlichte Räume, einer voller Streichinstru- mente, während der andere Holz- und Blechblasinstrumente beherbergt. Hier konzentriert sich alles auf die Musik, hier dürfen sich kleine und große Ins- trumenten- und Musikneulinge mutig an Kontrabass, Geige, Flöte, Klarinette und Co. wagen, klassischer Musik lau- schen, Fragen stellen: Die Musikwerk- statt zeigt Kindern und Jugendlichen (und Erwachsenen!), dass klassische Musik keineswegs unzugänglich ist und dabei sogar Spaß machen kann. Musikvermittlung für alle Bei vielen Angeboten spielt das Phil- harmonische Orchester eine Rolle – bei 20-minütigen Probenbesuchen erleben die Teilnehmer der Schulführungen den Alltag der Musiker: „Die Musik wird ganz persönlich und spannend, verliert das Abgehobene, das es viel- leicht hatte. Aus den Musikern werden in dieser Begegnung normale Men- schen“, sagt Gwendolyn Schubert. „Die Kinder sind mit der ‚Etikette‘ nicht so vertraut, sie können sich im Gegensatz zu den Erwachsenen die ein oder ande- re Reaktion nicht verkneifen und ha- ben keine Berührungsängste. Und das ist okay so, sie sollen ihr musikalisches Erleben nicht unterdrücken! In den Räumen der Musikwerkstatt empfin- den sie das Erlebnis dann nach, haben keine Hemmungen, mit den Instrumen- cynthia hoedoro Bremer Philharmoniker W

Seitenübersicht