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BREMISSIMA | Mai-Juni 2015

18 bremissima 18 Jürgens. „Ich war dann bei den Proben und Vorstellun- gen und habe so oft dasselbe Stück gelesen, dass ich in- zwischen nicht mehr nur Plattdeutsch verstehe, sondern es tatsächlich auch sprechen kann.“ Parallel zu der Karriere beim Hörfunk startet sie nun auch beim Fernsehen durch, dreht zunächst Werbespots und wird für TV-Produktionen engagiert. Was ist der Unterschied zu der Arbeit am Theater? Ist sie lieber auf der Bühne oder vor der Kamera? „Beim Fernsehen kommt es ganz oft auf Millimeter an, besonders TV-Spots sind unheimlich präzise: Beweg Dich einen Zentimeter nach links, drehe Dich ein Stückchen, stopp, zu viel, jetzt die Hand ein bisschen runter und alles wieder zurück – das ist richtig anstrengend, anders anstrengend als beim The- ater“, antwortet sie mir. „Aber ja, ich mache beides sehr, sehr gern. Ich konnte mir auch irgendwann tatsächlich nichts anderes mehr vorstellen, es lief alles einfach auf die Schauspielerei hinaus. Ich würde nichts anders ma- chen, auch wenn ich könnte.“ Starke Persönlichkeit: Auf der Bühne und im wahren Leben Und noch immer liebt Heidi Jürgens das Theater ganz besonders, sie hört nie auf damit: „Auf der Bühne be- kommst du viel direkter etwas vom Publikum zurück. Wir Schauspieler stehen da vor ihnen, und sie bekom- men fast alles mit, manchmal auch, wenn etwas schief geht. Läuft es gut, wird das noch am Abend honoriert“, lächelt sie und strahlt. „Einmal, es mag so 1993, 1994 ge- wesen sein, sprach ich in einem Stück nicht ein einziges Wort. Meine Figur bei ‚Johnny Belinda‘ war gehörlos, sie konnte nicht sprechen. Und nach der Premiere stand das gesamte Publikum. Standing Ovations, für mich! Das war unbeschreiblich.“ War das die allergrößte Heraus- forderung in ihrer Karriere, dem Publikum etwas völlig ohne Worte zu vermitteln, sich nur auf ihre Mimik, ihre Gestik, ihren Ausdruck zu verlassen? Heidi Jürgens über- legt kurz, bevor sie mir antwortet und verneint: „Nein, am meisten Schwierigkeiten machen mir Rollen, die mir total fern sind. Sicher, die Figur in ‚Johnny Belinda‘ war gehörlos, aber sie war auch stark. In sie konnte ich mich besser hineinversetzen als in ein naives Dummchen, das ich auch einmal dargestellt habe. Auch wenn ich mich hier erst reinfinden und bei einem Gebärdentrainer ler- nen musste, wie man sich ohne gesprochene Sprache mit- teilt.“ Ja, die starke, toughe Frau nimmt man Heidi Jür- gens ohne Weiteres ab. So wie die Businessfrau im Stück „Tussipark“, in dem sie noch bis Mitte Mai in der Komö- die Bielefeld zu sehen ist. Bis zu drei Stücke werden es im Jahr, das nächste feiert am 21. Mai 2015 im Packhausthe- ater Premiere – „Trennung für Feiglinge“, als „Sophie“ in der weiblichen Hauptrolle: Heidi Jürgens. Ihrem Deutschlehrer hat sie übrigens irgendwann davon erzählt, dass er an ihrer Entscheidung, Schauspielerin zu werden, maßgeblich beteiligt gewesen ist. „Ich glaube, er hat sich gefreut“, schmunzelt sie. Von klein auf Heidi Jürgens’ große Liebe: das Theater Auch im TV zu sehen für die Fernsehlotterie und Vanish

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