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BREMISSIMA | März-April 2015

37Küchenglück bremissima S nährungsumstellung für sie gemacht habe“, erzählt Veronika Pachala. Ihre Leser geben ihr viel zurück, was sie zu immer neuen Ideen inspiriert: „Viele sa- gen, ich hätte ihnen einen tollen Anstoß gegeben oder sogar ihre Ernährung umgekrempelt. Aber es schreiben auch Mütter, die dankbar sind, dass ihr Kind aufgrund der Rezepte endlich Gemüse isst.“ Gesunde Ernährungseinstellung statt Diät „Ich bin keine Ernährungswissenschaftlerin, son- dern ich mache mir aufgrund diverser und verschie- densprachiger Quellen ein Bild davon und gebe nur Tipps weiter, bei denen ich selber ein gutes Gefühl habe“, berichtet die 30-jährige Montessori-Leh- rerin von ihrer Ernährungsum- stellung. „Zunächst habe ich alles selbst gemacht, keine fertigen Produkte mehr gekauft. Wer eine Weizen- allergie hat, ist schlimm dran, es steckt fast überall drin. Ebenso ist es mit Kuhmilch“, erzählt sie. Weizenmehl und Zucker wurden als „leere“ Nahrungsmittel aus der Küche verbannt, stattdessen werden nun gehaltvolle Getrei- desorten verwendet und es wird alternativ gesüßt, gerne mit Ahornsirup oder Dat- teln. Auch wenn sie nicht ungesund gelebt hat, war Veronika Pachala früher vieles nicht klar: „Ich war mir nicht bewusst, worauf ich bei der Ernährung hätte achten sollen. Ich dachte, ich koche doch täg- lich frisch. Aber dieses Achten auf die Nährstoffe, dass man so viele wie möglich aufnimmt – dass das der springende Punkt sein kann, hat mir vorher nie- mand gesagt.“ Nur durch die Ernährungsumstel- lung hat Veronika Pachala 14 kg Gewicht verloren, ganz ohne Diät: „Das, was ich vermitteln möchte, ist nicht, zu sagen: ‚Iss das und das nicht‘, sondern: ‚Iss vor allem die Dinge, in denen wirklich etwas drin steckt, wovon dein Körper viel hat‘. Man muss auf nichts verzichten, sondern darf irrsinnig viel, wenn man nur in eine andere Richtung blickt.“ Der Lohn für den Erfolg: der Food Blog Award 2014 Mit ihrer „Best of Lasagne mit Linsen und Quinoa“ gewann Veronika Pachala Ende 2014 den Food Blog Award für das beste Rezept. Ihre Augen strah- len, als sie von der Entscheidung der Jury berichtet: „Den Blog gab es zu dem Zeitpunkt noch nicht ganz ein Jahr, ich hatte sehr viel Arbeit reingesteckt und viel Schlaf geopfert. Durch den Award bekommt es eine gewisse Legitimation, soviel Herzblut hinein- zugeben: Man weiß, es kommt auch etwas zurück!“ Was unterscheidet denn die preisgekrönte Lasag- ne von einer herkömmlichen Lasagne? „Sie enthält ganz viel Gemüse, wobei man die einzelnen Sorten aber nicht unbedingt rausschmeckt – das macht sie interessant für Mütter, die vor ihren Kindern Gemüse verstecken müssen. Zur Nährstoff-Anrei- cherung und als Sättigungsfaktor ist Quinoa drin, außerdem nehme ich weniger Fleisch. Es gibt keine Bechamelsoße, die oftmals schwer im Magen liegt, sondern eine Creme aus Ziegen- frischkäse.“ Veronika Pachalas Rezepte stecken voller sogenannten Su- perfoods wie Chia-Samen oder Quinoa. „Bereits Hildegard von Bingen hat hiesige Superfoods wie Dinkel und Quendel verwen- det“, berichtet die Food-Blogge- rin über eine eigentlich sehr alte Ernährungsform. „Früher wurde man bei gesunder Ernährung als ‚öko‘ abgestempelt. Aber heute ist gesunde Ernährung fast schon ein Lifestyle, da macht sich so ein Wort wie „Superfood“ gut. Aber die Produkte sind teilweise Jahrtausende alt und bei verschiedenen Völkern geschätzt, die kommen einfach erst jetzt wieder“. Avocados, Datteln und natives Kokosöl sind weitere wichtige Superfoods für Veronika Pachala, die sie als Basis vieler ihrer Rezepte immer vorrätig hat. Das wahre Leben ist nicht zuckerfrei Claire, die kleine Auslöserin für die Ernährungs- umstellung und Hauptgrund für den erfolgreichen Blog, ist inzwischen drei Jahre alt, mag alles essen und Neues probieren und hat vor allem keine Al- lergien mehr. Sicherlich wird sie im Kindergarten- alltag nun auch Süßigkeiten und andere ungesun- de Kost kennenlernen. Veronika Pachala sieht das realistisch: „Ich möchte keine gefälschte Realität für mein Kind aufbauen. Es geht nicht darum, dass Claire es nicht kennenlernen darf. Es geht darum, dass der Umgang mit Ernährung ein ganz positiver ist, und würde man ihr etwas verbieten oder weg- Iss vor allem dIe dInge, In denen wIrklIch etwas drIn steckt, wovon deIn körper vIel hat

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