Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

BREMISSIMA | März-April 2015

27Frauenzimmer bremissima raffinobjekten zu sehen. Im Mai kommt mit dem Augsburger Christopher Kochs ein Holzbildhauer zu uns. Inhaltlich reicht das Galerieprogramm von figurativ-gegenständlichen Posi- tionen zu abstrakt-minimalistischen. Es ist mir wichtig, über das Oeuvre dieser Maler, Bildhauer und Fotokünst- ler konzentrierte, qualitätvolle Facet- ten der Kunst zu präsentieren. Wo ich Künstlern begegne, bei Ausstellungen oder auf Kunstmessen, überlege ich, ob sie für mein Programm interessant sein könnten. Im Oktober zeige ich zum Beispiel Malerei des italienischen Ma- lers Marco Casentini. Für mich ist das alles Herzblut! Und ich versuche, meine Begeisterung für die Kunst weiterzuge- ben. Wir müssen auch über Farbe reden… Farbe gibt Freude und Kraft. Sie erfreut Auge und Seele. Und sie verändert sich im wechselnden Tageslicht, sie strahlt, glimmt oder pulsiert. Mal fasziniert die Farbmaterie, wie die dicke Ölfarbe der Wollgraswiese von Helmut Helmes oder sie verführt zum Berühren durch Brillanz und Glanz wie bei Jürgen Jan- sen. Wachs, das Edda Jachens verwen- det, kann eine Anmutung von Wärme geben. Über die Verschiedenheit der Materialien und Konzepte mit den Ga- leriegästen ins Gespräch zu kommen, sie für die Kunst zu sensibilisieren, ist für mich besonders schön. Gibt es Künstler, die Sie gerne ausstel- len würden? Ich habe eine kleine Liste mit Künst- lern, die mich interessieren und de- ren Entwicklung ich verfolge. Und ich schaue, was hier in Bremen noch nicht zu sehen war. Was ist Ihnen wichtig, wenn Sie hier abends die Tür abschließen? GuteFrage.Ichschließezwarab,aberda- mit endet die Arbeit nicht – die berühm- te Kombination von „selbst“ und „stän- dig“. Ich bin nicht nur Kuratorin und Publizistin, sondern zugleich Presse- frau, Kommunikationsmanagerin und Reinigungskraft, präsent während der Öffnungszeiten, im Schriftverkehr und beim Bewirten der Gäste. Für Lesun- gen und Finissagen an Sonntagen backe ich Kuchen. Wenn ich allerdings im Sommer die Türen schließe, eile ich in meinen Garten und dort warten andere Farben. Das ist mein kleines Paradies. Männer würden auf eine einsame Insel Beck’s Bier, einen Fußball oder ein Segelboot mitnehmen. Was müs- ste bei Ihnen mit? Ich glaube, ein Gegenstand fällt mir überhaupt nicht ein. Vielleicht sind Frauen in dem Fall weniger auf Ge- genstände fixiert. Ich würde die Frage umformulieren in: Wen nehme ich mit – und so würde ich meinen Liebsten mitnehmen. Was soll ich allein mit ei- nem Fußball auf einer einsamen Insel? Oder mit einer Kiste Bier? Die wird doch warm! ...mit den Galeriegästen ins Gespräch zu kommen, sie für die Kunst zu sensibili- sieren, ist für mich beson- ders schön.

Seitenübersicht